ÜBER DOKUMENTATION BIBLIOTHEK
Von Antennenwäldern und Wellenozeanen
war eine von Mai bis Oktober 2022 in Berlin stattfindende Veranstaltungsreihe, bestehend aus sieben urbanen künstlerischen Interventionen (begleitet von einer mobilen Ausstellung), einer Konferenz mit Szenario-Workshop sowie ortsspezifischer Soundinstallation im Museum für Kommunikation Berlin, einem Konzertabend im Panke Culture Club und einer abschließenden Ausstellung im Projekt- und Galerieraum Liebig12.
VERGANGENE VERANSTALTUNGEN
INTERVENTION
»In the world of electromagnetic cosmology (and industry), understanding the electromagnetic field is the only way to understand ourselves and our environment.«
Bureau d’Études
Im Rahmen der ersten Intervention lud das Künstlerduo Bureau d’études eine kleine Gruppe an Teilnehmer*innen ein, mit Ihnen für zwei Stunden auf Spurensuche der Datenströme und Funksignale zu gehen, in die wir in einem zentralen und eng bewohnten Großstadt-Kiez wie Berlin Neukölln eingebettet und ausgesetzt sind. Mit dem Aufkommen der Smart City übertragen und erfassen immer mehr Sensoren, Geräte und Antennen unsere Informationen. Sie ermöglichen immer umfassendere und schnellere digitale Interaktion, aber prägen sie auch. Wie wirken sich neue technologische Entwicklungen darauf aus, welchen Daten- und Wellenströmen wir ausgesetzt sind und wie wir uns in der Stadt bewegen?
Als Alternative zu historischen Spaziergängen und Sightseeing-Touren forderte der Techno-politische Spaziergang die Teilnehmer*innen dazu auf, zu vermessen, zu diskutieren und zu dokumentieren, welche Spuren die uns auf Hochgeschwindigkeitsstrecken umgebenden Daten und elektromagnetischen Signale um uns herum hinterlassen: Antennen verschiedener Mobilfunkgenerationen wurden identifiziert, und über einen Parcours rund um das Tempelhofer Feld und den Hermannplatz verschiedene Intensitäten von Messwerten verglichen sowie Strahlungs-Schwellwerte diskutiert. Zum Thema wurden dabei auch Fragen der möglichen Gesundheitsschädlichkeit von Mobilfunkstrahlung, oder auch danach, welche Schwellenwerte von welchen Instanzen festgelegt werden. Wie ist die Tatsache zu bewerten, dass in unterschiedlichen Ländern – auch innerhalb Europas – unterschiedliche Schwellen- und Grenzwerte gelten? Welche Forschung zu möglichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen gibt es dazu? Welche Interessen verbergen sich gegebenenfalls hinter solchen Forschungen, und wie kann sich der einzelne Laie hier überhaupt noch eine qualifizierte Meinung bilden? Während und nach der Veranstaltung zeigte sich, dass auch unter den Teilnehmer*innen diffuse Unsicherheiten, Befürchtungen und Ängste bezüglich der Fragen zur möglichen Schädlichkeit von 5G und anderen Mobilfunktechnologien vorhanden waren, und wie schwierig es werden kann, eine auf qualifizierten Daten und Informationen basierende Auseinandersetzung zu führen, um verschwörungsmythischen Ansätze zu begegnen.
Bureau d’Études ist eine konzeptuell arbeitende Künstlergruppe, die sich hauptsächlich mit dem Medium der Karte auseinandersetzt. Sie kartografieren die Macht-, Besitz- und Interessenverhältnisse in Politik, Wirtschaft und sozialem Bereich auf globalen und lokalen Ebenen, um auf diese Weise ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie scheinbar unzusammenhängende Dinge in Wirklichkeit miteinander verbunden sind, wenn man sie aus einer größeren Perspektive betrachtet. Die Karten helfen, komplexe Systeme zu entwirren und unsere eigene Position darin zu erkennen. Wenn man weiß, wo man sich befindet, kann man seinen eigenen Kurs steuern, Alternativen vorschlagen und die Karte nutzen, um neue Wege für sich oder seine Gemeinschaft zu finden. bureaudetudes.org
Fotos: Anke Phoebe Peters (1–4) / Daniela Silvestrin (5)
INTERVENTION
»Radio Otherwise brings listening together in a constellation with ecologies and cybernetics, in an attempt to carefully and critically move beyond the human/nature dichotomy, to deal with messy boundary-crossings in order to recognize situated relationalities with/in place.«
Radio Otherwise
Die Intervention der Künstlergruppe Radio Otherwise konzentrierte sich auf die Wasserwege Berlins als öffentlichen Raum, wobei die Infrastrukturen des Flusses sowohl in Bezug auf Wasser als auch auf elektromagnetische Wellen betrachtet wurden:
Als temporäres Studio für eine Live-Übertragung eingerichtet, bewegten sich die Künstler*innen auf dem Boot des Unkraut Kollektivs langsam flussabwärts entlang der Spree, ausgehend von der südöstlichen Peripherie in Richtung der Stadtmitte von Berlin. Über vier Stunden hinweg erkundeten die Künstler*innen auf ihrer Fahrt die Ursprünge, Qualität und Veränderungen verschiedenster elektromagnetischer Signale aus natürlichen und vom Menschen geschaffenen Quellen – Radiowellen, Funk- und Datensignale, sowie über Hydrophone empfangene Signale – entlang der bebauten oder bewaldeten Ufer. Diese aus ständig wechselnden Quellen zusammengesetzten Signale und Funkwellen wurden von den Künstler*innen live in Klanglandschaften übersetzt, begleitet von Kommentaren, Überlegungen, Zitaten und Gesprächen. Das schwimmende Studio schuf so ein komplexes System, das sowohl sendet als auch empfängt: ein System der gegenseitigen Abhängigkeit einer Vielzahl live empfangener elektromagnetischer Signale, die auf dem Wasser mit Umgebungsgeräuschen des transienten Studioraums zusammentrafen.
Zuhörer*innen konnten diesen Klängen und Eindrücken der Fahrt im Radio-Webstream sowie auf 88,4 FM in Berlin und 90,7 FM in Potsdam folgen und mit eintauchen. Auch ein lokaler Empfang in unmittelbarer Nähe des Bootes war durch eine Ausstrahlung über Micro-FM möglich.
Der Höhepunkt der Veranstaltung war eine Live-Performance, die um 21:13 Uhr mit dem Sonnenuntergang begann, der Schwelle zwischen Tag und Nacht und einer Zeit, in der sich die Funksignale naturgemäß weiter ausbreiten. Das Boot erreichte zum Beginn der Live-Performance die Stralauer Spitze zwischen dem Treptower Park und der Rummelsbucht, die nun nicht mehr über Radio, sondern nur noch lokal über Micro-FM zu empfangen war. Das Publikum, mit Radiogeräten ausgestattet, konnte vom Ufer der Stralauer Spitze aus die Künstler*innen auf dem Boot mehrmals vorbeifahren sehen, und dabei lokal auf der Frequenz 88,4FM eine halbstündige Live-Klang-Performance verfolgen.
In dem mehrteiligen Event schuf Radio Otherwise einen radiophonen Übergangsraum für die Begegnung und Interaktion von Signalen, Körpern, Ökologien und Wissen, der die Schwellen von Übertragungen und Architekturen jenseits des rein Anthropogenen umkreist.
Klangbeispiel aus der Live-Übertragung über Webradio und Mikro-FM Radio während der Intervention auf der Spree
Gemeinsam mit einem breiten Netzwerk von Radio-Enthusiasten erforschen Kate Donovan, Monai de Paula Antunes und Niko de Paula Lefort die Vielfalt der Erfahrungen, die das Radiomachen in Verbindung mit ökologischem Denken mit sich bringt. Radio Otherwise ist ein fortlaufendes künstlerisches Forschungsprojekt, das durch die vielen Knotenpunkte zwischen Kunst, Wissenserwerb/-austausch und Kommunikation motiviert ist. radiootherwise.net
Fotos: Chrsitoph Papendorf (1–4) / Anke Phoebe Peters (5–9) / Daniela Silvestrin (10)
INTERVENTION
»All that radio is, […] is making audible something you are already in. You are bathed in radio waves — TV, broadcast, probably telepathic messages, from other minds… And this radio simply makes audible something that you thought was inaudible.«
John Cage
Die Telekommunikationstechnologien, mit denen wir leben – Radios, WLAN und Mobiltelefone – kommunizieren mit winzigen elektrischen Wellen, die für uns nicht wahrnehmbar sind. Diese Hertz’schen Wellen erzeugen in den Antennen winzige oszillierende Ströme. Wenn diese Schwingungen verstärkt werden, werden sie wahrnehmbar.
In der Intervention »Of Work and Waves« luden Kobakant eine Gruppe erfahrener Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen – alle geschickte Häkler*innen – zum Gelände des Schillermarkts auf den Herrfurthplatz ein. In einer performativen Aktion arbeiteten sie über vier Stunden gemeinsam und kontinuierlich daran, eine ornamentale Antenne aus Kupferdraht zu häkeln. Diese über die Zeit langsam heranwachsende, handgefertigte Antennenskulptur war über Verstärker an Lautsprecher angeschlossen, so dass die von ihr empfangenen Wellen und Signale noch während des Herstellungsprozesses hörbar gemacht und in eine Klanglandschaft übersetzt wurden. Besucher*innen der Intervention und interessierte Passant*innen waren eingeladen, mit den Künstler*innen Platz zu tauschen, an der Antennenskulptur mitzuarbeiten und zu erleben, wie Interaktion mit der Antenne die Klangkulisse beeinflusst. Auf diese Weise gelang es der künstlerischen Intervention, auf poetische und subtile Weise die uns überall umgebenden Signalwelten wahrnehmbar zu machen; gleichzeitig verwies die Herstellung eines Gewebes, das mit Radiowellen interagiert, auf Fragen der Un/Möglichkeit und Notwendigkeit hin, sich vor diesen abzuschirmen.
KOBAKANT (Mika Satomi, Hannah Perner-Wilson)
Mika Satomi und Hannah Perner-Wilson arbeiten seit 2006 zusammen und gründeten 2008 das Kollektiv KOBAKANT. Gemeinsam erforschen sie in ihrer Arbeit die Verwendung von Textilhandwerk und Elektronik als Medium, um technologische Aspekte der heutigen »Hightech«-Gesellschaft zu kommentieren. KOBAKANT glaubt an den Geist des Humors in der Technologie und präsentiert Arbeiten oft als eine verdrehte Kritik an den Stereotypen, die das Textilhandwerk und die Elektrotechnik umgeben. KOBAKANT ist der Meinung, dass Technologie dazu da ist, von jedem gehackt, handgemacht und modifiziert zu werden, damit sie besser zu unseren persönlichen Bedürfnissen und Wünschen passt. kobakant.at
Fotos: Maria Silvano (2, 3, 5–9) / Daniela Silvestrin (1, 4, 10 )
INTERVENTION
»I have asked you to imagine these electric and magnetic fields. What do you do? Do you know how? How do I imagine the electric and magnetic field? What do I actually see? What are the demands of the scientific imagination? Is it any different from trying to imagine that the room is full of invisible angels?«
Richard Feynman, The Feynman Lectures on Physics
Für ihre 2-tägige Intervention entwickelten Sarah Grant und Danja Vasiliev eine performative Aktion. Deren Ziel war es, zusammen mit den Teilnehmer*innen eine Vorstellung von elektromagnetischen Signalen zu entwickeln. Ausgangspunkt bildete die Frage, wie es wäre, selbst ein solches Signal zu sein und zu verkörpern. Die beiden Künstler*innen begaben sich dabei auf eine — von Anfang an zum Scheitern verurteilte — experimentelle Suche im Sinne des zitierten Physikers Richard Feynman, der seinen Studierenden darlegte, wie schwer oder gar unmöglich es sei, eine Vorstellung von der Natur und Bewegung eines elektromagnetischen Signals zu bekommen, die der Realität auch nur nahe kommt. In einer an Fluxus-Performances erinnernden Aktion erhielten die Teilnehmer*innen eine Karte mit einer Reihe an Instruktionen, um sich als verkörperte Signale auf performativen Walks durch den Görlitzer Park zu bewegen, indem sie z.B. an Wänden abprallten oder von Oberflächen absorbiert wurden. Ziel war es, gemeinsam mit den Künstler*innen zu erforschen, wie Strahlung von Hindernissen auf ihrem Weg reflektiert und absorbiert wird, welchen Einfluss z.B. enge Passagen auf die Signalbandbreite haben und wie natürliche Hindernisse wie Wasser, Bäume und andere Fußgänger*innen die Signalausbreitung beeinträchtigen könnten.
In zwei aufeinanderfolgenden Tagen und verschieden angelegten Interventionen tauchten die Teilnehmer*innen zunächst in grundlegende physikalische Unterschiede verschiedener Antennenformen und Funksignale am Beispiel von WiFi und 5G Signalen ein, um anschließend in einer performativen Aktion zu Signal-Formationen zu werden, die sich durch den Görlitzer Park und daran anschließende Straßenzüge bewegten.
Sarah Grant ist eine amerikanische Künstlerin und Professorin für neue Medien mit Sitz in Berlin im Atelier Weise7. In ihrer Lehrtätigkeit und künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit dem elektromagnetischen Spektrum und Computernetzwerken als künstlerischem Material, sozialem Lebensraum und politischer Landschaft. Seit 2015 organisiert sie die Konferenz Radical Networks in New York und Berlin, ein Community-Event und Kunstfestival für kritische Untersuchungen und kreative Experimente im Bereich Telekommunikation. chootka.com
Danja Vasiliev ist Medienkünstler, kritischer Ingenieur und Pädagoge, der in Sankt Petersburg geboren wurde und derzeit in Berlin lebt und arbeitet. Vasiliev untersucht Systeme und Netzwerke durch anti-disziplinäres Experimentieren mit Hardware, Firmware und Software. Mit Hilfe von Computerplattformen untersucht und nutzt er System- und Netzwerkparadigmen sowohl in der physischen als auch in der digitalen Sphäre. Im Oktober 2011 verfasste Vasiliev zusammen mit seinen Kollegen Julian Oliver und Gordan Savičić das Critical Engineering Manifesto. k0a1a.net
Fotos: Anke Phoebe Peters (1–4, 6–10, 12) / Daniela Silvestrin (5, 11, 13)
INTERVENTION
»Design Fiction treads a fine line between archetypal reality and speculation, but when reality changes daily, where are we to start? Archetypes take time to solidify and embed themselves in culture. As practitioners of exploratory futures, we feel we have a responsibility to examine this relationship, and to explore our collective recalibration.«
The Near Future Laboratory
Antennen und andere Infrastrukturen mobiler Telekommunikation sind für uns zu einer neuen, synthetischen Form von Natur geworden: Überwachungskameras, Router, Verkehrssensoren, Mobilfunktürme, WiFi-Antennen, Kabel wie Kupferdraht oder Glasfaserkabel, Datenzentren, Serverfarmen. Vor allem städtische Umwelten sind voll von solchen Geräten und den unzähligen Diensten, auf die diese Geräte angewiesen sind – von Reparaturwerkstätten für Alltagsgeräte, Wartungsteams, die unterirdische Kabel austauschen, bis hin zu immer obsoleter werdenden Telefonzellen und -säulen, oder auch Parkuhren. Es ist unklar, ob die Umgebungen eher an technischen oder kapitalistischen Erfordernissen oder an den Bedürfnissen, wie Menschen in Städten leben wollen, ausgerichtet sind.
In einem von Nicolas Nova geleiteten Workshop wurden die Teilnehmer*innen eingeladen, über Methoden der Design Fiction einen greifbaren und anschaulichen Prototypen dieser synthetischen Landschaften zu erstellen, die mögliche (und bewohnbarere) nahe Zukünfte skizzieren. Design Fiction ist eine vom The Near Future Laboratory entwickelte Technik, die dazu beiträgt, die Zukunft zu erforschen, zu verstehen und sich schließlich auf sie vorzubereiten. In Zeiten des massiven Wandels wird diese Methode immer wichtiger, aber auch immer komplexer. Ziel der Design-Fiction-Praktiken ist es daher, leicht verzerrte Versionen der Normalität zu präsentieren, um Debatten und Diskussionen zu provozieren. Ausgehend von einer Einleitung zur Entwicklung und Methodik der Design Fiction diskutierten die Teilnehmer*innen verschiedene uns in städtischen Umgebungen umgebenden Geräte, Technologien und digitale Infrastrukturen — viele davon wurden über die Zeit hinweg in den für uns alltäglichen Stadt-Landschaften erst immer unsichtbarer, um anschließend von anderen Technologien und Geräten überholt zu werden, und so obsolete Objekte und Relikte zu hinterlassen. Im Anschluss an die einleitende Diskussion gingen die Workshop-Teilnehmer*innen in den umliegenden Straßen in Berlin-Wedding auf die Suche nach besprochenen und anderen Merkmalen, Geräten und Objekten im Stadtbild, um auf der Grundlage dieser Beobachtungen und Straßeninterviews das Potenzial der digitalen Infrastruktur des städtischen Umfelds für die Gestaltung von Produkten, Dienstleistungen und Interaktionen zu untersuchen. Abschließendes Ziel war es, Straßenposter zu entwerfen, die in fiktionalen Zukunftsszenarien neue, konkrete Formen der Nutzung unserer digitalen Instratrukturen, um städtische Umgebungen bewohnbarer, zugänglicher, nachhaltiger, oder sozialer zu gestalten.
Nicolas Nova ist Anthropologe, Designforscher und Autor. Mit einem multidisziplinären Hintergrund in Sozialwissenschaften, Informationstechnologien, Design und Naturwissenschaften befasst er sich mit der Durchführung von internationalen Feldforschungsprojekten, der Dokumentation neuer Signale in der Welt und deren Auswertung für Design und Strategie. Er ist Mitbegründer der Design-Fiction-Agentur The Near Future Laboratory und Professor an der Genfer Hochschule für Kunst und Design (HEAD-Genève). nicolasnova.net
Fotos: Anke Phoebe Peters (1–7, 9) / Daniela Silvestrin (8, 10–13)
INTERVENTION & WORKSHOP
»As evolved beings produced by a biosphere, we’re not capable of perceiving reality unassisted. There can only be our technical instrumentalities. Our weak, decaying, flawed, falsifiable, even pitiable instrumentalities. But that’s how we learn what’s natural and real – through the unnatural.«
Bruce Sterling
Unsere Vorstellungen von Natur und Technologie sind inhärent vermengt und nur in unseren kulturellen Artikulationen getrennt. Antennen sind Objekte, die den Elektromagnetismus zunehmend re-naturalisieren: Sie wurden entwickelt, um die Kommunikation zwischen Menschen zu erleichtern und nutzen die Fähigkeit von Metallen, mit Radiowellen in Resonanz zu treten. Sie nehmen sowohl vom Menschen verursachte als auch natürliche Emissionen auf und finden sich in städtischen und ländlichen Landschaften wieder, um globale Interkonnektivität zu sichern. Eine Möglichkeit, die »Naturalisierung« von Antennen zu verstehen, besteht darin, sie als kulturelle Objekte zu betrachten. Telekommunikationsgeräte und Antennen verstecken sich oftmals in Alltagsgegenständen; umgekehrt wird Telekommunikation in dekorativen Objekten (z.B. eine Weihnachtskugel in Form eines Mobiltelefons) ikonisiert.
Diese Prämisse als Ausgangspunkt nehmend, bildete die von Selena Savic und Gordan Savičić präsentierte Intervention eine temporäre Auseinandersetzung mit der Sonderausstellung »Kuriose Kommunikation: Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung« im Museum für Kommunikation, sowie den Beginn für ihr neues Projekt »Antenna Fieldguide«. Die beiden Künstler*innen luden während der Langen Nacht der Museen zu performativ geführten Walks mit von ihnen speziell dafür hergestellten Antennenobjekten ein. Die von den Künstler*innen entwickelten Führungen erweiterten die Bezüge der Ausstellung durch Erzählungen rund um die verschiedenen Typen und Formen von Antennen als elementare Infrastruktur unserer heutigen Kommunikation und damit als alltägliche, verborgene Objekte, die in städtischen und ländlichen Landschaften häufig anzutreffen und dem Auge dennoch fremd sind. Am folgenden Tag wurden in einem daran anschließenden, öffentlichen Schreib-Workshop Ergebnisse gesammelt, die in den »Antenna Fieldguide« einflossen – ein neues Projekt der beiden Künstler*innen, das davon ausgeht, dass Natur und Technologie nur in der Vorstellung voneinander getrennt, eigentlich aber vermischt sind. Der Fieldguide sammelt künstlerische Darstellungen der synthetischen Natur – Antennen als alltägliche Erscheinung in der Landschaft, als gewöhnliches, aber unsichtbares Objekt, das hoch oben auf Gebäudedächern und hohen Masten angebracht ist. Die Ausbreitung naturalisiert sie so als alltägliche Infrastruktur, die manchmal sogar die Natur nachahmt.
Selena Savic ist Forscherin und Architektin. Ihre Forschungsinteressen drehen sich um die Verknüpfung von Rechenprozessen mit der gebauten Umwelt, wobei sie Möglichkeiten zur Kommunikation von Kommunikationsprozessen erforscht. Nach ihrem PhD an der EPFL und einem Postdoc am ATTP der TU Wien kam sie zum IXDM, wo sie derzeit Leiterin des Make/Sense PhD-Programms ist. Sie forscht und schreibt über Computermodellierung, feministisches Hacking und posthumane Netzwerke im Kontext von Design und Architektur. fhnw.ch/de/personen/selena-savic • kucjica.org
Gordan Savičić ist ein Künstler, Designer und kritischer Ingenieur, der in seiner Arbeit die Beziehung zwischen Menschen, Netzwerken und Schnittstellen untersucht. Er hat einen Hintergrund in Medienkunst und visueller Kommunikation und ist in den Bereichen akademische Forschung, Lehre und neue Medien tätig. Geboren in Wien, lebt und arbeitet er derzeit in Lausanne, Schweiz. yugo.at
Fotos: Anke Phoebe Peters (1, 2, 4–6) / Daniela Silvestrin (3, 7–9)
INTERVENTION
»In Your Aerial« ist eine zweiteilige Arbeit der Künstler*in Teresa Dillon, in der sie sich mit zeitgenössischen und historischen Akten der Pflege, Reparatur, Wartung und Vererbung von Internet-Infrastrukturen beschäftigt. Der Titel der Arbeit »In Your Aerial« stammt von dem Namen, der dem Akt der Neuinterpretation des Erbes und der Hinterlassenschaft einer gemeinschaftlichen Internet-Infrastruktur gegeben wurde. Konkret geht es um das Erbe von Bristol Wireless, einem gemeinschaftlichen Internetangebot, das 2002 in der britischen Stadt Bristol gegründet wurde. Bristol Wireless ist eine von Freiwilligen geführte Internet-Genossenschaft, die erschwingliche drahtlose Netzwerkverbindungen und Open-Source-Technologiedienste für Unternehmen und Gemeinden bereitstellt, die ursprünglich nicht von den etablierten Internetanbietern bedient wurden. In den Jahren 2018 und 2019 begann die Gruppe zu untersuchen, wie sie ihr Erbe und ihre Arbeit in Bristol fortsetzen kann. Dies führte zur Entwicklung von »In Your Aerial« – einem von Künstlern geleiteten Experiment zur Übernahme und Wartung einer Netzwerkinfrastruktur auf Dächern und den dazugehörigen Antennen und Masten, die ca. 15 km² im Zentrum von Bristol abdeckt. Der Titel nimmt damit Bezug auf die Geschichten hinter dieser Aktion, die sich mit Indie- und taktischen Medienstrategien, surrealistischen und Flux-inspirierten Interventionen, der lokalen Geschichte der frühen Internetversorgung und des Aktivismus überschneiden.
Teil 1 der Arbeit stellte eine für das Programm Von Antennenwäldern und Wellenozeanen entwickelte performative Intervention, die um die Straßen und Gebiete zwischen der Alten Münze und der Jannowitzbrücke verlief und auf einem bezeugten Akt der Reparatur und Installation von Telekommunikations-Infrastrukturen basierte. Dieser Akt der Reparatur wurde durch die Linse der aktuellen und laufenden Internetaufrüstung Berlins erzählt, bei der bestehende Kupferinfrastrukturen durch das Versprechen schnellerer Glasfaserkabel ersetzt werden. Mit der 2022 gestarteten Gigabit-Strategie der Stadt nutzen Anbieter wie Tele Columbus, Deutsche Telekom, Vattenfall und Eurofiber die Infrastruktur der Stadt, von den Rohren bis zu den Ringbahnschächten, um das System aufzurüsten. Aber was passiert, wenn diese Kabel repariert werden müssen? Wie wird ihre Pflege und Wartung gehandhabt und in wessen Verantwortung liegt sie? Teresa Dillon untersuchte diese Fragen der Pflege durch Performance, Geschichtenerzählen und kollektive Gruppenbegegnungen. Im Kontext einer umfassenderen Ethik der Fürsorge lenkte sie die Aufmerksamkeit darauf, was wir in der Matrix unserer digitalen urbanen Räume privilegieren, beachten und aufrechterhalten wollen.
Teil 2 von »In Your Aerial« wurde in Form eines akademischen Vortrags im Rahmen der anschließend im Programm stattfindenden Konferenz präsentiert.
Als Künstlerin und Forscherin befasst sich Teresa Dillon in ihrer Arbeit mit den Beziehungen zwischen Menschen, anderen Lebewesen, Technologie, Städten und unserer Umwelt. Dies manifestiert sich derzeit in zwei künstlerisch geleiteten Forschungsprogrammen, Repair Acts (2018–) und Urban Hosts (2013–). Repair Acts fördert Ideen über restaurative Kulturen und Praktiken, indem es vergangene Geschichten von Pflege, Wartung und Heilung mit dem verbindet, was wir heute tun und wie wir uns die Zukunft vorstellen. Mit Urban Hosts praktiziert sie Gesprächs- und andere Begegnungs-Formate als Mittel, um Ideen der Begegnung und des »Anderen« in städtischen Räumen zu fördern. Als Humboldt-Stipendiatin (UdK und TU, Berlin, 2014–16) dokumentierte ihre Arbeit künstlerische Ansätze, um das elektromagnetische Spektrum in Städten hörbar zu machen, und seit den frühen 2000er Jahren wurde ihre Arbeit auf verschiedenen Festivals und an verschiedenen Orten ausgestellt. Mit ihrer Erfahrung in der Produktion von Software- und Hardware-Projekten hat Teresa auch über Themen wie Open-Source-Prozesse, Musik, Technologie und Design, klangliche Materialität und Folklore, Beziehungen zwischen verschiedenen Spezies, Überwachung, Governance und die intelligente Stadt, Reparaturökonomien und handwerkliche Reparaturberufe geschrieben. Sie wurde eingeladen, die transmediale (2016) und HACK-THE-CITY (2012) für die Science Gallery, Dublin, mitzukuratieren. Seit 2016 ist sie Professorin für City Futures an der School of Art and Design, UWE, Bristol. polarproduce.org • repairacts.net • urbanhosts.org
Fotos: Maria Silvano (1–6) / Daniela Silvestrin (7, 8)
KONFERENZ & SOUNDINSTALLATION
»The circuited city of the future (…) will be an information megalopolis. What remains of the configuration of former cities will be very much like World’s Fairs – places in which to show off new technology, not places of work or residence.«
Marshall McLuhan
Die englischsprachige Konferenz »Forests of Antennas, Oceans of Waves. An Exploration of Art and Theory in Electromagnetic Urban Environments« fand vom 23.–24. September im Museum für Kommunikation in Berlin statt. Daran schloss sich ein Thesen- und Szenario-Workshop an.
Die wissenschaftliche und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema 5G und elektromagnetische urbane Umgebungen unter sozialen, ästhetischen und kulturellen Gesichtspunkten – also jenseits des üblichen medizinisch-technischen Rahmens – steckt noch in den Kinderschuhen. Insofern war die Konferenz ein dringend notwendiger Auftakt für eine politisch-ästhetische Auseinandersetzung mit dem Thema, das bisher vor allem von Telekommunikationsunternehmen und Stadtentwicklungsakteuren unter den Schlagworten »Vernetzung«, »Digitalisierung« und »Automatisierung« besetzt ist.
Die Keynote der Medienwissenschaftlerin Jennifer Gabrys von der Universität Cambridge trug den Titel »The Future is Phygital: 5G in Smart Cities and Smart Forests». Mit dem Begriff »phygitality« verband Gabrys Physikalisches und Digitales, um die automatisierten Environments fassen zu können, die mit vernetzten Sensoren und Computersystemen Prozesse in Städten und Natur beobachten, vermessen und steuern, um einen Planeten in der Krise kontrollierbar zu machen. Sie hinterfragte die Vorstellungen, die mit diesen Netzen als »smartness« proklamiert werden, wenn zum Beispiel 5G als nahtlose Technik (»seamless technology«) präsentiert wird, um zu ergründen, wie eine bewohnbare Welt aussehen könnte, die verstanden hat, dass Smartness als solche nicht die Lösung ist.
Der folgende Tag vertiefte die in der Keynote aufgeworfenen Fragen mit dem Panel »City as Ressource? The Socio-political Dimensions of Smart City«. Die Beitragenden konzentrierten sich auf gesellschaftspolitische Aspekte, die mit dem Stichwort »Smart City« verbunden sind, denn ohne stabiles 5G kann es keine Smart City geben. Gabriele Schliwa thematisierte die urbanen Imaginationen und Träume, die von den Städten und Telekommunikationsfirmen an den Ausbau von 5G-Netzen gegenwärtig geknüpft werden in Form eines »urbanen Nervennetzes für smarte Städte«, wobei gleichzeitig der öffentliche Raum in einen massiv privatisierten Raum für Geschäfte umgewandelt wird. Die Figur des Traumes, gedacht mit der Traumdeutung, Gilles Deleuze und Bernard Siegler, ermöglichte es Schliwa darüber zu spekulieren, inwiefern die erträumten Zukünfte und Sehnsüchte Halluzinationen sind, insbesondere wenn die imaginierten infrastrukturellen Zukünfte zu den Treibern realer Baupläne für neue Smart Cities werden. Dabei schlussfolgerte sie, dass die Träume von Fantasien beeinflusst sind, und dass »the urban imaginary is reduced to a comfort blanket«.
Die Künstlerin und Aktivistin Teresa Dillon knüpfte in ihrem Vortrag »In Your Aerial, part 2« mit konkreten Fallbeispielen aus Großbritannien an, um die »hidden paratexts which write and structure environments« (Thrift, 2004) weiter zu ergründen, die mit dem »cyborg dream« realisiert werden. Gegen die marktwirtschaftlich angelegten Vernetzungsprojekte setzte sie am Beispiel der Stadt Bristol lokale Netze, die kollektiv und selbstorganisiert von Nachbarschaften betrieben werden. Sie stellte die Frage, welche Gewalt von sogenannten »support structures« ausgehe, weil die Idee von »support« immer auch mit einer übergriffigen Intimität einher ginge. Die lebendige Diskussion zeigte, wie fruchtbar es ist, das Thema 5G mit Storytelling, (Tag-)Träumen und Imaginieren zu denken, weil auf diese Weise darunterliegende Metanarrative deutlich werden, die unsere Gesellschaften mit großer Kraft antreiben, wobei die Frage ist, wer eigentlich wessen Traum träumt. »If you are caught in the dream of the other, you are f*****«, zitierte Gabriele Schliwa Gilles Deleuze.
Das zweite Panel mit dem Titel »Uncanny Radiation? Towards an Aesthetics of Electromagnetic Fields« widmete sich den techno-ästhetischen und kulturellen Dimensionen von Funknetzen. Dabei ging es um das breite, sehr heterogene Spektrum gesellschaftlicher Wahrnehmungen von vernetzten Infrastrukturen und Antennen im öffentlichen Raum. Die Künstlerin Susanna Hertrich führte in ihrem Beitrag »Sense-making in Aether Space« durch ihre Arbeiten, in denen sie sich eingehend mit Vorstellungen des Spirituellen befasst, die seit dem 19. Jahrhundert an den Äther als Portal in andere Welten geknüpft werden. Während die Idee eines spiritistischen Mediums untrennbar zur Entwicklungsgeschichte des Radios gehört, tun wir diese heute in der Regel als irrational und pseudowissenschaftlich ab. Das Sinnesorgan des Elefantenfisches diente Hertrich als Modell, um den Hertz‘schen Raum als sinnliche Erfahrung zu denken. Denn anders als Menschen besitzt diese Fischart ein antennen-artiges Organ, mit dem sie Strahlung wahrnehmen kann. Rahul Mukherjee nahm in seinem Beitrag »Debating Cell Antenna Exposures: Another Genealogy of Sensitive Mediations« seine Feldstudie in Indien zum Anlass, um zu hinterfragen, wie insbesondere in reichen Wohngebieten in Delhi die zunehmende Verbreitung von Funkmasten mit Ängsten und Protesten einhergeht. Anhand von Fallbeispielen und Zeitungsartikeln arbeitete er heraus, wie Experten und Gegenexperten auftreten, um die Sorge vor gesundheitlichen Risiken wie Krebs mit 5G entweder zu verknüpfen oder dagegen zu argumentieren und welche Rolle hierbei umstrittene Messungen spielen. Im zweiten Teil seines Vortrags ging er auf den indischen Physiker J. C. Bose ein, der bereits im frühen 20. Jahrhundert die elektrische Leitfähigkeit von Pflanzen erkundet hatte, um daran Whiteheads Konzepte von Realität und Prozess und die Idee eines »world sensing« zu knüpfen.
Das letzte Panel »Radiation and Techno-ecological Spheres« bestand aus einem Vortrag und einer Filmvorführung. Ignacio Farías und Nona Schulte-Römer stellten in ihrem Vortrag »Backgrounding 5G networks: The challenge of governing the risks of electromagnetic radiation« eine ethnografische Studie vor, die sie über die Risikokommunikation von Strahlung in Deutschland machen. Ausgehend von der verbreiteten Sorge um die gesundheitlichen Auswirkungen von 5G und Protesten gegen Antennen mancherorts, untersuchen sie, wie Regierungsinstitutionen wie das Amt für Strahlenschutz diesen Sorgen begegnet. Sie arbeiteten drei Dilemmata in der Risikokommunikation heraus, die verdeutlichen, dass es nicht die eine, für alle passende Kommunikation, wie zum Beispiel durch informierte Statistik alleine, geben kann. Beim dritten Dilemma beispielsweise geht es um das subjektive Leiden von Menschen, das sie an Strahlung festmachen. »Individual suffering cannot be accounted for in statistical risk assessments on the population level.« Aber: »If I acknowledge this suffering and respond to it, I undermine my ›no-risk‹ message.« Als eine Lösung schlugen Farías und Schulte-Römer vor, dem Modell diplomatischer Experimente zu folgen.
Zum Ende der Konferenz wurde der Dokumentarfilm »Ubiquity« von Bregtje van der Haak (2018) gezeigt, der im Stil einer langsamen Ethnographie mehreren Personen folgt, die angeben, unter Strahlungssensibilität zu leiden und Orte fernab von Infrastrukturen suchen, an denen es keine Strahlung gibt. Die abschließende Diskussion zeigte, wie sehr die Beiträge und ihre Begrifflichkeiten dabei halfen, Ängste vor Strahlung nuanciert als Gemengelage aus persönlichen Ängsten, schwer verständlichen Studien, Vermarktung von öffentlichen Räumen und zunehmender Technisierung diskutierbar zu machen.
Bei der Thesen- und Szenarienwerkstatt am Tag darauf diskutierten die Vortragenden gemeinsam die Themen der Tagung weiter, und leiteten durch Methoden des kreativen Schreibens daraus Erkenntnisse, Zuspitzungen, Thesen und Szenarien ab, was die Smart City und die Digitalisierung der Stadt jenseits der bereits bestehenden Visionen und Masterpläne noch sein könnte. Die Ergebnisse waren kleine Texte sowie eine Liste von Ideen, wie wir anders über die zunehmende Vernetzung durch den Ausbau von Netzen sprechen könnten. Die Ergebnisse sind hier einsehbar.
Video des Keynote-Vortrags von Jennifer Gabrys «The Future is Phygital: 5G in Smart Cities and Smart Forests«, Eröffnungsabend der Konferenz
Teresa Dillon ist Künstlerin und Forscherin und erforscht die Beziehungen zwischen Menschen, anderen Spezies, Technologie, Städten und unserer Umwelt. Seit 2016 ist sie Professorin für City Futures an der School of Art and Design, UWE, Bristol. Derzeit arbeitet sie an Repair Acts (2018–) und an Ideen zu restaurativen Praktiken, indem sie vergangene Geschichten von Pflege, Wartung und Heilung mit dem verbindet, was wir heute tun und wie wir uns die Zukunft vorstellen. Mit der Reihe Urban Hosts (2013–) erforscht sie Gesprächs- und Gastfreundschaftsformate als Mittel, um Ideen der Begegnung und des »Alternativen« in städtischen Räumen zu provozieren. Als Humboldt-Stipendiatin (UdK und TU, Berlin, 2014–16) dokumentierte sie künstlerische Ansätze, um das elektromagnetische Spektrum in Städten hörbar zu machen, und seit Anfang der 2000er Jahre wurde ihre Arbeit auf verschiedenen Festivals und an verschiedenen Orten ausgestellt.
Ignacio Farías ist Professor für Stadtanthropologie am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat einen BA in Soziologie von der UC Chile, einen MA in Anthropologie von der Universidad de Barcelona und einen PhD in Europäischer Ethnologie von der HU Berlin. Er arbeitet an der Schnittstelle von Sozial- und Kulturanthropologie, Wissenschafts- und Technologiestudien und Urbanistik. Seine Forschung konzentriert sich auf die infrastrukturellen und ökologischen Veränderungen in europäischen und lateinamerikanischen Städten und die politischen und demokratischen Herausforderungen, die diese Veränderungen mit sich bringen. In seiner aktuellen Arbeit erforscht er die städtische Politik von Störungen durch Hitze, Lärm und Radiowellen sowie aktuelle Experimente in bürgergeführten, gemeinwohlorientierten Stadtentwicklungsprojekten.
Nona Schulte-Römer ist Sozialwissenschaftlerin und Wissenschaftsjournalistin. Derzeit ist sie Postdoc am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Un-/Sichtbarkeit urbaner Infrastrukturen und zwei aktuelle soziotechnische Transitionen: Die Transformation zu nachhaltiger Beleuchtung und die Transformation zu nachhaltiger Chemie.
Jennifer Gabrys ist Inhaberin des Lehrstuhls für Medien, Kultur und Umwelt am Institut für Soziologie der Universität Cambridge. Sie leitet die Forschungsgruppe »Planetary Praxis« und ist die Hauptforscherin des vom ERC finanzierten Projekts »Smart Forests: Transforming Environments into Social-Political Technologies«. Ihr neuestes Buch, Citizens of Worlds: Open-Air Toolkits for Environmental Struggle, erscheint im November 2022 bei University of Minnesota Press und ist als Open-Access-Publikationsexperiment bei Manifold erhältlich. Sie ist Mitherausgeberin der Kurzmonographie-Reihe »Planetarities«, die von Goldsmiths Press herausgegeben wird. Ihre Arbeiten sind unter planetarypraxis.org und jennifergabrys.net zu finden.
Susanna Hertrich arbeitet als Künstlerin, Designerin und Pädagogin. Im Rahmen ihrer künstlerischen Forschung arbeitete sie zusammen mit der Meta Perception Group an der Universität Tokio, dem Design Research Lab an der UdK in Berlin, dem TASML Tsinghua University Art & Science Laboratory in Peking und dem Critical Media Lab an der HGK FHNW in Basel. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt, unter anderem auf der 23. Triennale, Mailand; HEK, Basel; HKW, Berlin; Boston Center for the Arts; Vienna Biennial/MAK; Vitra Design Museum; V&A Dundee; CAFA art museum, Peking, und Transmediale. Neben ihrer künstlerischen Praxis leitet sie den MA in Experimental Design an der HGK FHNW.
Rahul Mukherjee ist Dick Wolf Associate Professor of Television and New Media Studies an der University of Pennsylvania. Sein erstes Buch Radiant Infrastructures: Media, Environment, and Cultures of Uncertainty (Duke University Press, 2020) untersucht die ökologischen Dimensionen von Medien- und Energieinfrastrukturen wie Mobilfunkmasten und Atomreaktoren. Er arbeitet derzeit an einem zweiten Buch Unlimited: Aspirational Politics and Mobile Media Distribution (unter Vertrag mit MIT Press). Rahul ist Mitglied des Beirats der Zeitschrift Media+Environment und des Center for Advanced Research in Global Communication und war früher Direktor des Penn Cinema and Media Studies Program.
Gabriele Schliwa ist eine interdisziplinäre Forscherin mit einem Doktortitel in Humangeographie von der Universität Manchester, GB. Ihre Entscheidung, in die akademische Welt einzutreten, wurde zunächst von dem Wunsch geleitet, Theorie und Praxis bei der Schaffung nachhaltigerer städtischer Infrastruktursysteme zu verbinden. In Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen und EU-finanzierten Projekten leistete sie Beiträge zu den Bereichen Energie, Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Ihre jüngste Arbeit befasst sich mit den politischen Implikationen des Einsatzes von Werkzeugen der digitalen Innovations- und Designindustrie für die Koproduktion von »intelligenten« Städten aus einer gesellschaftlichen Perspektive, wobei gelebte Erfahrungen im Mittelpunkt der Untersuchung stehen.
»…to argue the potential for acoustic knowing , of sounding as a condition of and for knowing, of sonic presence and awareness as potent shaping forces in how people make sense of experiences. Acoustemology means an exploration of sonic sensibilities, specifically of ways in which sound is central to making sense, to knowing, to experiential truth. This seems particularly relevant to understanding the interplay of sound and felt balance in the sense and sensuality of emplacement, of making place.«
Steven Feld
Die Klanginstallation »BIAS« war eine von dem Künstler Mario de Vega speziell für das Projekt und die Örtlichkeit des Museums für Kommunikation entwickelte Auftragsarbeit. Die Arbeit basierte auf Audiomaterial, das der Künstler über Tage hinweg im Museum für Kommunikation aufgenommen hatte; dieses Material wurde für die genau 24 Stunden lang laufende Klanginstallation moduliert durch Echtzeit-Messungen von im Museum vorkommenden elektromagnetischen Aktivitäten und Signalen aus Mobilfunk, Walkie-Talkies, WLAN, Bluetooth und anderen Quellen, und in eine sich ständig verändernde und auf die Kommunikations-Aktivitäten im Museum reagierende Partitur übersetzt. Die so entstehende Klanglandschaft wurde mit Hilfe eines Mehrkanal-Soundsystems von den Balkonen des Museums in das Atrium und die Galerien des Museums ausgespielt.
»BIAS« war als ortsspezifische Installation konzipiert mit dem Ziel, den Charakter und die soziale Dynamik des Museums, die Interaktion zwischen Mitarbeiter*innen und Besucher*innen sowie die Beziehung zu Konzepten und Technologien, die im Programm »Von Antennenwäldern und Wellenozeanen« diskutiert werden, zu verbinden.
Klangbeispiel/Auszug aus der 24-Stunden-Klanginstallation »BIAS« von Mario de Vega
Mario de Vega ist Professor an der Kunsthochschule Kassel und arbeitet seit den späten 1990er Jahren in den Bereichen Klang und bildende Kunst. Er erforscht die mehrdeutigen Beziehungen zwischen Energien, Systemen und Räumen. Bei seinen Konzerten und Klang-Performances übersetzt er oftmals elekromagnetische Signale in hörbare Klänge. mariodevega.info
Fotos: Maria Silvano (1–3, 5, 6, 10) / Anke Phoebe Peters (4, 7, 9) / Daniela Silvestrin (8)
AUSSTELLUNG & ARTIST TALK
»The old idea that media are environments can be flipped: environments are also media. Water, fire, sky, earth, and ether are elements … that sustain existence.«
John Durham Peter
Licht- und Radiowellen können für Vögel und Insekten wie Schmetterlinge desorientierend wirken, vor allem innerhalb von Städten. Auch einige andere Arten, wie etwa der Elefantenrüsselfisch, haben Sinnesorgane, die elektrische und elektromagnetische Felder erfühlen können und sie dadurch zu Elektroortung befähigen. Ausgehend von der Tierwelt einerseits und Mythologien elektromagnetischer Phänomene andererseits widmete sich die finale Ausstellung der künstlerischen Auseinandersetzung mit der menschlichen und nicht-menschlichen Sinneswahrnehmung von elektromagnetischer Strahlung. Die hier präsentierten Arbeiten von Susanna Hertrich und Jonathon Keats nutzten spekulative Ansätze und Gedankenexperimente als Ausgangspunkt für Erkundungen der sensorischen Beziehungen zu mensch-gemachten elektromagnetischen Umgebungen. Die Ausstellung lud die Besucher ein, über die Möglichkeiten und Grenzen von Körper- und Sinneswahrnehmung nachzudenken und auch darüber, wie nicht-anthropogene technologische Umgebungen aussehen könnten:
Die Ausstellung zeigte eine Auswahl von Jonathon Keats entwickelten Plänen und Modellen für repräsentative Innovationen, die der Tatsache Rechnung tragen, dass sich die Flugrouten von Vögeln und Insekten (wie z. B. Schmetterlingen) über Äonen hinweg entwickelt haben und auf ihre biologischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ihre Flugroutenkarten verlieren jedoch rasch an Bedeutung, da die Ökosysteme durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verändert werden; Untersuchungen an Arten von Stockenten bis hin zu Kranichen haben gezeigt, dass alteingesessene Brutplätze zunehmend unzureichend sind. Ebenso verheerend ist, dass Funksignale und Lichtverschmutzung die Vögel zunehmend desorientieren und ihre angeborene Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen. Um sicherzustellen, dass Vögel und Schmetterlinge zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und sich nicht verirren, entwickelt Jonathon Keats spekulative Technologien, die Zugvögeln und Insekten während des Flugs durch den elektromagnetischen Dschungel einer Großstadt wie Berlin leiten.
Die von Susanna Hertrich gezeigten Arbeiten waren im Rahmen ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen der menschlichen Sinneswahrnehmung in Bezug auf elektromagnetische Signale entstanden. Außerhalb der für das menschliche Auge sichtbaren Lichtfrequenzen bleiben die Welten der Signale jenseits dieses Teils des Spektrums für unseren Sinnesapparat verborgen. Um die Existenz dieser für uns nicht wahrnehmbaren Bereiche des Spektrums und deren Funktionsweise besser zu verstehen, war lange der Begriff des »Äthers« als Hilfsmittel verwendet worden: In den Naturwissenschaften wurde er als hypothetische Substanz und Trägermedium für die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen theoretisiert, während er auf philosophischer und spiritueller Ebene als »fünftes Element« verstanden wurde – eine masselose, unveränderliche, ewige himmlische Substanz, die die vier irdischen Elemente ergänzt. Der Äther stellte somit eine Art Vermittlungskonzept zwischen Technik, Wissenschaft und Spiritualität und den historischen Beziehungen zwischen diesen Konzepten dar, die sich alle auf unterschiedliche Weise mit den begrenzten Möglichkeiten der menschlichen Sinneswahrnehmung des Elektromagnetismus auseinandergesetzt haben. Inspiriert von den Ideen der kybernetischen Systemtheorie befassten sich die von Susanna Hertrich gezeigten Arbeiten auf verschiedene Weise mit den Grenzen der menschlichen Sinneswahrnehmung anhand der Mythologie des Äthers und der Ästhetik von Antennen als Tore zu höheren Sphären.
Handout zur Ausstellung
Im Rahmen eines Vortragsabends mit den Künstler*innen stellten sie ihre Arbeiten und Ansätze vor und kamen mit dem Publikum ins Gespräch.
Videodokumentation des Künstler*innengesprächs mit Susanna Hertrich und Jonathon Keats zur Ausstellung »Un/apparent sensory perception«
Susanna Hertrichs transmediale Praxis geht von unserer Beziehung zur Technologie in einer zunehmend technologisierten Welt aus. Es ist die surreale Vorstellung der Künstlerin von einer neuartigen Funktionalität von Objekten, die als Verbindung zwischen Realität und Fiktion fungiert. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt, darunter von Triennale Mailand, HEK, Basel, HKW, Berlin, Boston Center for the Arts, Vienna Biennial, Vitra Design Museum, CAFA, Peking. Ihre Arbeit wurde u. a. vom Schweizerischen Nationalfonds, dem Goethe-Institut, dem Atelier Mondial und dem Berliner Senat gefördert. susannahertrich.com
Jonathon Keats ist Künstler, Schriftsteller und Experimentalphilosoph, der in seinen partizipatorischen Gedankenexperimenten Methoden aus den Natur- und Geisteswissenschaften anwendet, um gesellschaftliche Bedingungen und die Zukunft des Planeten zu erforschen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Desert Laboratory der University of Arizona auf dem Tumamoc Hill, Gastwissenschaftler am CADRE Laboratory for New Media der San Jose State University, Forschungsstipendiat am Highland Institute, beratender Philosoph am Earth Law Center und Artist-in-Residence am SETI Institute, bei Flux Projects, UC San Francisco und Hyundai.
Fotos: Anke Phoebe Peters (1, 3, 4, 6, 8–11, 14–18) / Daniela Silvestrin (2, 5, 7, 12, 13)
KONZERT
»As optics are truly different from visual aesthetics, so are acoustics truly different from auditory aesthetics: a technical model for calculating selected, idealized physical effects must not be confused with a comprehensive understanding of sonic experiences and corporeal effects in humanoid aliens in a given material environment.«
Holger Schulze
Im Rahmen eines Konzertabends im Club des Panke Culture im Wedding präsentierten die Künstler*innen Marta Zapparoli und Martin Howse jeweils eine neue Klangperformance:
Marta Zapparolis Praxis basiert auf mehrjährigen Forschungen und Aufnahmen von Naturradio-Phänomenen; für den Konzertabend präsentierte sie die Arbeit »Interdimensional Generated Space«, eine Klang-Licht-Komposition, die auf aktuellen Aufnahmen von Nordlicht-Phänomenen basierte, welche die Künstlerin mit Hilfe speziell dafür entwickelter Antennen selbst aufgenommen hatte. Die Performance kombinierte diese selbstgemachten Aufnahmen mit Kristallradio (früheste Art des Radios in Form einfacher Funkempfänger, benannt nach dem Kristalldetektor als ihrer wichtigsten Komponente), Licht, Detektoren und Motoren, um eine technologische audio-visuelle Version der Nordlichter im Raum zu simulieren. Das forschungsintensive Stück stellte so den Versuch dar, einen einzigartigen klanglichen Dialog zwischen »natürlicher« und »technologischer« Welt zu erreichen, eine Reflexion über die Natur, die von der Technologie in einem anthropogenen Zeitalter nachgeahmt wird.
Martin Howses Auftritt präsentierte mit dem Stück »The Final Session [003]« eine Performance für speziell angefertigte Elektronik, Partikel und brennende Materie, Temperatur-/Lichtsensoren und Laser, in deren Zentrum die Entschlüsselung von Erd- und Luftsignalen durch ungeschliffene Elektrochemie und Manipulation von erdgebundenen Elektronen, Luft und Licht stand. The Final Session beschrieb eine Reihe von Aktionen und Beschwörungen für zeitgenössische Weissagungen, für nächtliche Visionen und für die Inkubation von Träumen. Inspiriert von Dämpfen, von Rauch und Qualm aus Industrieschornsteinen und verrottenden Schlangen, brennenden Wäldern, reinen, durchdringenden Tönen und Farben, entschlüsselte der Künstler in seiner Performance Erd- und Luftsignale durch unverfälschte Elektrochemie und Manipulation von erdgebundenen Elektronen, Luft und Licht.
Klangbeispiel/Tonausschnitt aus der Live-Performance »Interdimensional Generated Space« von Marta Zapparoli
Marta Zapparoli ist eine italienische Klangkünstlerin, Improvisatorin, Performerin und unabhängige Forscherin mit Sitz in Berlin. In den letzten Jahren lag der Fokus ihrer Arbeit hauptsächlich auf der Überschneidung von sichtbaren und unsichtbaren Aspekten der Physik, wobei sie versucht, alle poetischen und konzeptionellen Ebenen zu aktivieren. Sie fängt einzigartige Aufnahmen elektromagnetischer Strahlung aus dem Weltraum, von natürlichem VLF-Radio und Elektrosmog sowie Radiowellenkommunikation aus der technologischen Welt ein. Beziehungen, Verbindungen und der Dialog zwischen der Natur und unserer technologischen Welt sind ein zentrales Thema in ihrer Arbeit. Ihre Hauptinstrumente sind eine Vielzahl von Antennen, Radioempfängern, Detektoren, Tonbandgeräten und Kassettenrekordern. Seit 2003 ist arbeitet sie mit Live-Performances, ortsspezifischen Projekten und Improvisationen. Neben anderen Projekten ist sie auch Mitglied des Splitter Orchesters in Berlin. martazapparoli.klingt.org
Martin Howse beschäftigt sich mit der Untersuchung der Verbindungen zwischen der Erde (geophysikalische Phänomene), Software und der menschlichen Psyche (Psychogeophysik) durch die Konstruktion von experimentellen Situationen (Performance, Labore, Spaziergänge und Workshops), materiellen Kunstwerken und Texten. Von 1998 bis 2005 war Howse Leiter von ap, einer Software-Performance-Gruppe, die mit Elektronikschrott arbeitete und einen frühen Ansatz für digitale Glitches entwickelte. Von 2007 bis 2009 war er Gastgeber einer regelmäßigen Workshop-, Micro-Residency- und Salonreihe in Berlin. Howse hat an gefeierten Projekten und Praktiken wie The Crystal World, Psychogeophysics, Earthboot, Sketches towards an Earth Computer und Dissolutions gearbeitet und mitgewirkt. Er ist der Schöpfer der esoterischen modularen Synthesizer-Serie ERD und Gründer der Extraktiv-Community Tiny Mining.
Fotos: Anke Phoebe Peters (1–3, 5, 6, 8, 9 ) / Daniela Silvestrin (4, 7)
MOBILE AUSSTELLUNG
Begleitend zu den künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum diente eine mobile Ausstellung im offenen Laderaum eines Sprinter-Vans als Ausgangs- und Endpunkt für die Teilnehmer*innen der Interventionen sowie als Anknüpfungspunkt für Gespräche über das Projekt und dessen Inhalte mit interessierten Passant*innen. Die mobile Ausstellung bestand aus mehreren informativen Wänden mit Bildern und kurzen Texten, Zitaten und LIteraturreferenzen zu den Themen-Clustern »Mobilfunkantennen & 5G«, »Elektromagnetismus«, »Bedenken & Proteste: Symptome und Phänomene der infrastrukturellen Einbettung von Mobilfunk« und »Künstlerische Strategien: Versuche zur körperlichen Wahrnehmbarmachung elektromagnetischer Strahlung«.
Neben Bildern und Informationen zum Projekt und der Veranstaltungsreihe bot die mobile Ausstellung zudem auch eine kleine Bibliothek mit thematisch zusammengestellter Literatur sowie verschiedene Antennen- und Strahlungsschutz-Objekte.
Fotos: Maria Silvano